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Lernen mit Kindern zu Hause – Wie viel schaffe ich wirklich für mein Jurastudium?

Wie viel lernst du jetzt während die Kinder zu Hause sind? Wie organisierst du dich?

Diese Frage bekam ich jetzt schon sehr oft gestellt. Sowohl online, als auch offline, denn die meisten wissen, dass ich mich gerade -eigentlich- in der Examensvorbereitung für mein 1. juristisches Staatsexamen befinde und -eigentlich- jede freie Minute am Schreibtisch sitzen sollte.

Ich besuche seit Mitte März das Repetitorium von Hemmer in Berlin und dazu gehören ein Klausurenkurs, in dem man das Schreiben 5 ständiger Examensklausuren auf Examensniveau (!) trainiert und 2 Kursblöcke à je 4 Stunden im Zivil- und Öffentliche Recht.

Tja, EIGENTLICH trifft es hier ganz gut. Denn in WAHRHEIT schaffe ich so gut wie nichts. Zumindest verglichen an meinem sonstigen Pensum.

Mittwoch und Donnerstag Vormittag habe ich immer noch mein Repetitorium als Online Veranstaltung. Diese dauern jeweils 4 Stunden. In den letzten Wochen klappt es immer besser, dass ich in dieser Zeit wirklich ungestört abreiten kann. Also ohne, dass die Kinder vor meiner Tür streiten und schreien oder irgendein Kind gerade nur mich und nicht den Papa will.

Da mein Mann gerade wieder mehr arbeiten muss, nutze ich zumindest das Wochenende um mich immer mal wieder auszuklinken und z.B. dann den ganzen Sonntag zu lernen und nachzuarbeiten. Jeder der Jura studiert weiß, dass das noch viel zu wenig ist.

Aber es geht gerade einfach nicht anders!

Die Kinder sind in den allermeisten Fällen schon sehr kooperativ und seitdem wir zu Hause sind, spielen sie immer mehr und länger zusammen und brauchen uns Erwachsene nicht mehr zwingend als Spielpartner. Jedoch kann ich mich dann trotzdem nicht konzentriert hinsetzen und einen komplizierten Fall lösen. In diesen Zeiten schaffe ich es mal ein bisschen was zu lesen oder den Haushalt zu machen oder einfach mal durchzuatmen.

Ich erwarte gerade nicht mehr und genau das hält mich gesund. Wenn meine Erwartungen höher wären, dann würde ich mich selber unter solch großen Druck setzen, dass ich nicht mehr entspannt mit den Kindern umgehen könnte und das möchte ich nicht.

Denn sie können einfach nichts dafür und sie sollen auch nicht darunter leiden.

Auch sie vermissen ihre FreundInnen und ErzieherInnen. Auch sie wundern sich, warum alle Geschäft geschlossen haben und wir nicht, wie üblich, mal bummeln gehen können.

Zum Glück haben alle Eisdielen geöffnet 🙂

Ihr seht, mein Pensum ist eigentlich groß, aber ich schaffe gerade nur so viel wie es möglich ist.

UND. DAS. IST. GENUG.

Hinzu kommt, dass ich abends einfach nur noch todmüde ins Bett falle, wenn ich den ganzen Tag die Kinder um mich herum und 1000 (fremde) Bedürfnisse erfüllt habe. Ich habe dann einfach keine Kraft und keine Konzentration mehr um mich noch mit den Unterschieden zwischen Evidenz und Kollusion zu beschäftigen.

Wir können alle gerade stolz darauf sein, wenn wir gesund (psychisch und physisch) aus dieser blöden Corona-Zeit wieder herauskommen.

Bis dahin, bleibt gesund und achtet auf Euch!

Alles Liebe,

Eure Caro

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