Schule,  Schulkind

Schwieriger Start in die Schule – Wie kann ich meinem Kind helfen?

Monatelang erzählten wir Anna, dass sie ganz viele tolle Sachen lernen wird, wenn sie in die Schule kommt. Lesen, Rechnen, Schreiben, neue Freunde wird sie kennenlernen. Ihre Freude und Aufregung war groß – bis zum 1. Tag im Hort.

Das erste Mal im Hort

Beim Elternabend sagten uns die Lehrerin und die Erzieherin, dass es schön wäre, wenn die Kinder bereits vor der Einschulung in den Ferienhort kommen würden. Dort könnten sich die Kinder nämlich alle schonmal kennenlernen und ohne den zusätzlichen „Schulstress“ beschnuppern. Außerdem würden sie dann bereits alle Räume und Abläufe wie z.B. Mittagessen etc. schon kennen und seien sicherer.

Diese Idee leuchtete mir ein und ich fand sie gut. Die angebotenen Aktivitäten waren schön und so besprach ich alles vorher mit Anna. Auch sie freute sich sehr und war sehr neugierig.

Die ersten zwei Tage im Hort verliefen noch sehr gut. Sie lernte ein Mädchen kennen, spielte und beim Abholen erzählte sie mir glücklich was sie alles erlebt hat. Ich war sehr erleichtert. Doch dann folgte das Wochenende und der Montag, an dem wir alle daheim blieben und den Tag zusammen verbrachten.

Am darauffolgenden Dienstag war das Abgeben im Hort schon schwieriger. Sie weinte, war unsicher und wollte sich nicht in die Klasse setzen, spielen etc. obwohl die Erzieher sich sehr viel Mühe gaben sie zu integrieren.

Irgendwann klappte es dann doch und ich konnte gehen. Am Mittwoch und Donnerstag war es dann so schlimm, dass sie sich schreiend auf den Boden schmiss und um sich schlug. Die Erzieher brauchten wohl eine Stunde um sie zu beruhigen. Nur zur Anmerkung: Am Nachmittag beim Abholen war immer alles wieder vergessen und sie war glücklich, sonst hätten wir es gar nicht weiter versucht.

Dann kam die Einschulungsfeier und der erste Schultag. Beides verlief ohne Probleme und Anna war ein glückliches und stolzes Schulkind.

Die ersten Schulwochen

Auf die Euphorie folgte schnell Ernüchterung. Zwar lernte sie schnell alle Kinder kennen und knüpfte die ersten Freundschaften. Auch mochte sie ihre Klassenlehrerin und Erzieherin sehr gerne, jedoch wollte ihr die Schule keinen so richtigen Spass machen.

Anfangs ging ihr alles zu langsam. Gerade in Mathe hatte sie schon sehr viel in der Vorschule gelernt und wollte mehr. Schwerere Aufgaben, mehr rechnen, größere Zahlen. Da sie in einer Jul-Klasse ist (1. und 2. Klasse werden zusammen unterrichtet) wäre es nicht so aufwändig ihr anspruchsvollere Aufgaben zu geben.

In der 2. Woche sprach ich bereits zum ersten Mal mit der Lehrerin und fragte, ob es nicht möglich sei, Anna da mehr zu fordern, denn sie hatte wirklich große Lust aufs Rechnen und ich wollte nicht, dass diese Lust gleich zu Beginn erstickt wird. Sie war dem aufgeschlossen, berichtete mir aber gleichzeitig, dass Anna z.B. in Deutsch nicht mit ihren Aufgaben fertig wird und eher trödelt. Ein solches Verhalten war mir nicht neu, aber auch das sollte man in den ersten Wochen noch abfangen bzw. dagegen steuern können. Schwierigere Aufgaben bekam Anna dann trotzdem nicht.

Bauchschmerzen vor dem Sportunterricht

Und so ging es weiter. Im Sportunterricht spielen sie nur „blöde“ Spiele wo man sich gegenseitig mit Poolnudeln abschlagen oder auf dem Boden herumkrabbeln muss. Wo ist das gute, alte 2-Felderball oder Brennball geblieben? 🙂 Ich muss dazu sagen, dass ich sehr gut im Sportunterricht war und ich ihn immer gerne besucht habe, dennoch taten mir damals schon immer die Kinder leid, die nicht so sportlich waren und dann dementsprechend schlechte Noten bekamen. Ich finde Bewegung für Kinder wirklich toll, aber ich bin für eine Abschaffung von Noten im Sport- wie auch im Kunstunterricht (wenn es um gemalte Bilder etc. und nicht um kunstgeschichtliches Wissen) geht.

Und seitdem hat Anna Montag, Dienstag und Donnerstag Morgen bereits nach dem Aufstehen Bauchschmerzen, weil sie weiß, dass sie wieder zum Sportunterricht muss.

Natürlich sprechen wir mit ihr und sind im stetigen Austausch. Versuchen die schönen Seiten der Schule, die sie durchaus hat, hervorzuheben, ohne ihre Ängste und Sorgen klein zu reden. Wir versuchen Freundschaften zu stärken, sodass sie sich jeden Tag darauf freuen kann und rechnen mit ihr hier zu Hause die wildesten Aufgaben.

Ich frage mich, ob es damit zu tun hat, dass sie erst 5 Jahre alt war als sie eingeschult wurde und ob sie vielleicht einfach noch nicht so weit war? War die Einschulung noch zu früh für sie? Was macht man als Eltern, wenn dem Kind der Schulstart schwer fällt? Kann man dagegen halten und wenn ja, wie? Wir als Eltern wünschen uns einfach nur, dass sie gerne zur Schule geht und Spaß am Lernen hat.

Auch haben wir bereits über alternative Schulformen nachgedacht. Ich bin ein großer Fan der Montessorischulen und bin der Meinung, dass dieses Konzept am ehesten Annas Charakter und Fähigkeiten widerspiegeln würde, mein Mann ist davon jedoch nicht überzeugt.

Wenn ihr Tipps für mich habt, schreibt sie mir gerne mal in die Kommentare. Ich bin zur Zeit noch sehr ratlos.

Alles Liebe,

Eure Caro

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