
Ostereier färben mit Kindern – eine (leicht ironische) Anleitung
In 2 Wochen ist es wieder soweit, das bedeutendste Fest für Christen (neben Weihnachten) steht an. Ostern. Am Karfreitag wurde Jesus an das Kreuz genagelt, am Ostersonntag ist er wieder auferstanden. So der Hintergrund des ganzen Festes. Wissen ja Viele heutzutage gar nicht mehr. Da geht es eher um Geschenke, Süßigkeiten und Osterdeko. Am besten selbstgemacht, denn macht ja Spaß und handmade ist eh im Trend.
So ist es auch bei uns, wie bei Millionen anderer Familien, Brauch Ostereier zu färben oder zu bemalen / bekleben und dann in Osterkörbchen zu legen oder an Zweige herab baumeln zu lassen.
Aber wie färbt oder bemalt man denn nun Ostereier? Am besten noch mit 2 Kindern im Alter von 2 und 5 Jahren, die feinmotorisch nicht weiter auseinander sein könnten. Nun nehme man noch eine leicht perfektionistische Mama (das wäre dann wohl ich, was aber nur auf künstlerische Aspekte bezogen ist) und eine liebe Oma, die manchmal nicht verstehen kann, warum Dinge heute nicht mehr so gemacht werden, wie früher, obwohl MAN SIE DOCH IMMER SO GEMACHT HAT. Ihr seht, es kann nur explosiv werden. Immerhin hat sie Sekt mitgebracht (ihr wisst schon, für später).
Was ihr braucht
Man setze diese 4 Personen (der Vater des Hauses hat aus gutem Grund das Haus VORHER verlassen) an einen Tisch mit weißen (nein, die braunen Bio-Freiland-Eier gehen nicht, da sieht man die Farben nämlich nicht so schön, sagt die Oma) ausgepusteten Eiern, Filzstifte extra für Ostereier, Klebebildchen wie Hasengesichter und -ohren, Sticker von niedlichen Küken etc. und Perlglanz-Effekt-Stiften, bei denen man vorher eine 3-seitige Bedienungsanleitung lesen muss um zu verstehen, wie man sie verwendet.
Hilfsmittel wie Eierbecher zum Hineinstellen der Eier und lange Holzstäbchen zum Festhalten der Eier sind optional, aber dringend zu empfehlen.
Es geht los
Der kleine Mann schnappte sich 3 der 6 Eier und kritzelte mit den Filzstiften wild drauf los. Daraufhin schreit die große Schwester, dass sie mindestens genauso viele Eier haben will, wie ihr Bruder. Mama, also ich, und die Oma hatten sich jedoch bereits eins genommen. 6-3-2=1 Mist! Also wurde der Kleine schnell abgelenkt und ihm erklärt, dass er erst einmal ein Ei fertig bemalen soll. Okay, das wurde akzeptiert und er malte fröhlich drauf los. Nach 30 Sekunden befand sich eine wunderbar wilde Strichkunst auf seinem Ei. Nicht so wunderbar war jedoch, dass auch ihn selber eine wilde Strichkunst zierte. Ähm ja, okay, Hauptsache das Kind hat Spaß. Es folgten noch diverse Sticker und sein Ei war fertig. Bereit für das nächste Ei, das ähnlich aussah. Nach ca. 2 Minuten war der Junge mit seiner Mission fertig und stand auf. Die darauffolgenden 15 Minuten versuchte die Oma das Kind von der Farbe zu befreien – erfolglos. Die Stifte halten also nicht nur auf den Eiern super. Auch für Kinder gut geeignet.

Die große Schwester war das etwas ausdauernder. Sie bemalte, beklebte, beglanzstiftete ihre Eier liebevoll. Immer unter den argwöhnischen Blicken der Oma, die immer wieder fragte: „Aber wollen wir das nicht lieber so machen? Oder so?“ Man kann es ihr nicht übel nehmen. Auch sie wollte nur, dass wir ein schönes Osterkörbchen haben (Zweige hatte ich natürlich noch nicht).

Auch ich schnappte mir noch ein Ei und ließ meiner Kreativität freien Lauf, musste jedoch nach 2 Minuten abbrechen, dass der Kleine mit den Stiften auf die Fenster losging. Und da ich keine Zweifel an der Qualität der Stifte (und deren Haltbarkeit) mehr hatte, musste ich schnell sein.

Nach insgesamt 13 Minuten waren alle 6 Eier beklebt, bemalt und vor allem noch heil. Der Kleine spielte mit seinen Autos, ich bemalte mein Ei weiter (der kreative Anspruch, ihr wisst schon), die Oma bepinselte ihr Ei auch noch fröhlich, nur die Große war unglücklich und wollte noch mehr Eier. Genauer gesagt, wollte sie noch ein Ei auspusten, ganz alleine.
Die Oma gab sich einen Ruck und zeigte ihr wie man ein Ei auspustet und sie bekam es richtig super hin. Nur bemalen wollte sie es nicht mehr – keine Lust, sie möchte jetzt lieber wieder Polly Pocket spielen und reichte mir das weiße Hühererzeugnis.
Ich gab nochmal alles und betupfte und bemalte was die Stifte hergaben.

Nach 17 Minuten war alles vorbei. Das Körbchen mit bunten Eiern befüllt, die Kinder glücklich, dass wir diesen Punkt jetzt auch abgehakt hatten. Die Oma und ich tranken Sekt. Prost!
Habt ein schönes Osterfest ihr Lieben,
eure Caro

